Iditarot
Das längste Schlittenhunderennen der Welt
Das Iditarot Rennen in Alaska ist das längste Schlittenhunderennen der Welt. Nur wenige Musher schaffen es jeweils, die schier endlose und beinahe unbezwingbare Strecke von Anchorage nach Nome zu bezwingen. Wer mutig uns strak genug ist, mit seinen Hunden an diesem Anlass teilzunehmen, der trägt auch etwas zu einer langen Tradition Alaskas bei. Denn das Iditarot Rennen ist nicht durch Zufall entstanden, sondern durch eine ernste Tragödie, welche sich einst in der Stadt Nome in Alaska zugetragen hat.
Geschichtliches
Es war im Winter im Jahr 1925, als im Norden Alaskas eine schreckliche Krankheit die dort lebenden Kinder und Goldgräber bedrohte. Erst nach einigen tragischen Todesfälle und nachdem sich die Krankheit bereits über mehrere Kilometer ausgebreitet hatte, gelang es einem Mediziner, die Ursache für diese sich schnell verbreitende Krankheit herauszufinden. Es handelte sich um die Diphtherie.
Der Kampf gegen die Diphtherie
Die Diphtherie ist eine hochansteckende Virenkrankheit, welche durch eine Infektion der Atemwege hervorgerufen wird. Besonders betroffen war das Dorf Nome, wo hauptsächlich kleine Kinder und ältere Menschen betroffen waren.
Die einzige Hoffnung, gegen diese Krankheit war ein ganz bestimmtes Serum, welches aber in dieser Gegend nicht vorhanden war. Im tiefverschneiten Alaska, konnte man damals, wie auch heute, nicht einfach mit einem Auto von A nach B fahren. Ein Transport mit einem der drei kleinen zur Verfügung stehenden Flugzeuge war ebenfalls undenkbar. Immerhin war die Stadt Anchorage, wo sich die rettende Medizin befand mehr als 1'000 km entfernt.
Schliesslich gab es nur eine einzige Möglichkeit, den kranken Menschen zu helfen und eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Ein paar mutige Männer waren bereit, die riskante Reise mittels einer Schlittenhunde-Staffel auf sich zu nehmen. Diese zähen, arbeitswilligen Tiere waren für die kranken Menschen die einzige Chance, wieder gesund zu werden.
Und so begann ein spannendes und zugleich tragisches Abenteuer im hohen Norden Alaskas.
Zwanzig mutige Musher mit insgesamt mehr als einhundert Hunden machten sich auf der damals einzigen Bahnlinie Alaskas auf den Weg von Anchorage in das 600 Kilometer entfernte Städtchen Nenana. Von dort ging es mit mit Schlitten und Hunde weiter über die gefährlichsten und schwierigsten Trails in ganz Alaska.
Die Stafette brachte die Musher und ihre Hunde an die Grenzen des Machbaren, doch schliesslich erreichte der Norweger Gunnar Kaasen mit seinem Leithund Balto am 2. Februar 1925 um 5.30 Uhr morgens die Front Street in Nome. Die Beiden bewältigten den gefährlichsten und grössten Teil des Transportes und werden bis Heute geehrt. Für den Leithund Balto wurde sogar ein ehrenhaftes Denkmal errichtet.
Als Erinnerung an dieses eindrückliche Ereignis, wird in Alaska bis heute regelmässig das rund 1'700 km lange Inditarot Rennen durchgeführt.
Die Gesundheit der Tiere geht vor
Bei jedem Checkpoint werden die Hunde von einem Tierarzt gründlich untersucht. Wenn ein Hund nicht 100%ig gesund und fit ist, darf dieser nicht weiter am Rennen teilnehmen und der Musher muss mit einem Hund weniger im Team weiterziehen. Einen Arzt für die Musher findet man jedoch vergebens. Dies zeigt, dass bei diesem Anlass auf die Gesundheit der Tiere mehr Wert gelegt wird, als auf die Gesundheit der Menschen. Die Musher leiden während des Rennens viel mehr, als ihre Hunde und jeder weiss genau, dass es ihr Hundegespann sein wird, welches ihn zum Ziel führen wird.
Klimawandel
Leider wird immer deutlicher sichtbar, dass auch Alaska vom globalen Klimawandel nicht verschont wird. So war Im Jahr 2017, zum dritten Mal seit der ersten Durchführung 1973, das Rennen wegen Schneemangel ernsthaft in Gefahr. Trotz eisiger Kälte, waren 145 Laster damit beschäftigt, Schnee auf die Strasse in Anchorage aufzuschütten.
Sieger aus der Schweiz
Der Schweizer Martin Buser gewann schon mehrmals das Rennen:
1992: 10 Tage, 19:17:15
1994: 10 Tage, 13:05:39
1997: 9 Tage, 08:30:45
2002: 8 Tage, 22:46:02
Zum Vergleich: 1972 brauchte der Sieger 20 Tage 00:49:4